Inhaltsverzeichnis1. Vorwort

 

In Museen und Umweltzentren hält die Computertechnik Einzug. Erst in der Verwaltung zur Datenverarbeitung, dann in den Magazinen als Katalogersatz eingesetzt, breitet sich in den letzten Jahren der Computer in den Besucherbereich als Ausstellungsmedium aus. Die Ausstellungsmacher werden mit einem neuen Medium konfrontiert, welches den meisten von ihnen fremd ist. Während ihnen andere Medien der Ausstellungsgestaltung bekannt sind und sie deren Vor- und Nachteile kennen, ist ihnen allein schon die digitale Technik unvertraut.

Das neue Ausstellungsmedium bringt viele Fragen mit sich:

Welche Vorteile und Möglichkeiten bietet die neue Technik; welche Probleme und Nachteile sind mit ihr verbunden, kann man diese wirklich nicht umgehen; ist sie die Lösung für alle Probleme und wird sie alle anderen Medien einfach ersetzen können? Umwelt, Natur und Computer - sind sie Gegensätze oder miteinander vereinbar? Was muß getan und beachtet werden, wenn man den Computer einsetzen will oder muß?

Ziel dieser Arbeit ist es, einen Teil der offenen Fragen zu beantworten. Ein Schwerpunkt dieser Arbeit liegt auf den Vorteilen und Möglichkeiten des Mediums, auch die Nachteile und Probleme bei der Entwicklung und dem Einsatz des Computers im Ausstellungsbereich werden geschildert. Dies geschieht unter anderem, weil in der Literatur keine vollständige Übersicht zu finden ist. Der zweite Schwerpunkt dieser Arbeit ist die Aufweisung der Einsatzmöglichkeiten im Umwelt- und im Naturbereich. Wichtig war dies, um Besonderheiten dieses Einsatzbereiches zu erarbeiten. Der dritte Schwerpunkt liegt in der Darstellung der Entwicklung einer Computeranwendung aus Sicht der Aussteller. Die Entwicklung einer Computeranwendung unterscheidet sich sehr von der Produktion anderer Ausstellungsmedien. Daher ist eine Schilderung der Besonderheiten wichtig, um Probleme vermeiden zu können.

Die Vorgehensweise bei dieser Magisterarbeit war vom Wechsel der Ziele geprägt. Zuerst war eine Erhebung der Existenz von Computeranwendungen in Umweltzentren und Museen mit Schwerpunkt auf Umwelt- und Naturthemen geplant, unter Berücksichtigung von Daten wie Thema, Gestaltung, verwendete Hardware etc. Dafür wurde ein Untersuchungsbogen von zwölf Seiten Umfang entwickelt. 1

Nach der Besichtigung mehrerer Museen 2 wurde deutlich, daß der Einsatz von Computern im Ausstellungsbereich sehr vielfältig ist. Eine komplette Erfassung, wie angedacht, ist nur mit sehr hohem Aufwand und zweifelhaftem Nutzen durchführbar. Daher wurde davon Abstand genommen. Die Teilnahme an zwei Fachseminaren 3 machte mich auf die Probleme bei der Entwicklung von Computeranwendungen besonders für Aussteller aufmerksam, welche weder Wissen von der Technik noch vom Medium und seinen Möglichkeiten haben. Daher wurde hier bei dieser Arbeit ein Schwerpunkt gesetzt. Auf einen ausführlichen Vergleich zwischen der Computeranwendung und den anderen Ausstellungsmedien 4 mußte verzichtet werden, da es vom Umfang her den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde 5.

So wurde nur auf einige zu erwartende Unterschiede eingegangen. Die Literaturrecherche ergab, daß im Umweltbereich Ziele nur in Form von Einzelbeispielen genannt werden und Hinweise über Vor- und Nachteile des Computereinsatzes nur vereinzelt vorkommen. Daher wurden Ziele für den Natur- und Umweltbereich ausführlich erarbeitet. An diesen Zielen und bei der Beschreibung der Entwicklung einer Computeranwendung aus der Ausstellersicht wurden zahlreiche Vor- und Nachteile, aber auch Möglichkeiten und Probleme deutlich. Diese wurden ebenfalls ausgearbeitet und bei Nachteilen und Problemen nach Lösungsmöglichkeiten gesucht. Zuletzt wurden die Ergebnisse in einen logischen Zusammenhang gesetzt. Als problematisch hat sich bei der Arbeit herausgestellt, daß viele in der Literatur vorkommenden Begriffe schwammig sind, kaum definiert oder abgegrenzt werden und teilweise mit verschiedenen Bedeutungen vorkommen. Daher bin ich mehrmals auf eigene Begriffe ausgewichen, die im Text erläutert werden.

In der Literatur sind viele Informationen zum Thema nicht oder nur verstreut vorhanden. Daher besteht ein Teil dieser Arbeit aus Sammlungen der in der Literatur gefunden Informationen, welche von mir ergänzt wurden. Ein weiteres Problem war das Fehlen theoretischer Grundlagenwerke zum Thema Computer in Ausstellungen. Daher mußte ich auf Literatur zugreifen, die den Einsatz von Computern und Multimedia in den Bereichen Lehre, Lernen, Computer Based Training (CBT) und kommerzieller Einsatz in der Öffentlichkeitsarbeit beschreibt. Deren Inhalte können aber wegen anderer Ausgangsbedingungen nicht immer übertragen werden.

Diese Arbeit beginnt mit einer Abgrenzung des Themengebietes und der Erläuterung der wichtigsten Begriffe. Dann wird die Computeranwendung als Ausstellungsmedium ausführlich vorgestellt und im nächsten Kapitel auf ihre Einsatzmöglichkeiten und Besonderheiten im Umwelt- und Naturbereich untersucht. Danach wird die Entwicklung einer Computeranwendung aus Sicht der Aussteller beschrieben, gefolgt von Bedingungen der Entwicklung, welche zum Verständnis der Entwicklung für die Aussteller als wichtig eingeschätzt wurden. Dann folgt noch ein Kapitel über Zielgruppen und deren Bedeutung und mögliche Auswirkungen auf die Entwicklung einer Computeranwendung. Bevor ich zum Ende der Arbeit komme, findet noch eine Abschlußdiskussion statt, in der ich generelle Problemstellungen behandle. In der Zusammenfassung wiederhole ich kurz die wichtigsten Punkte dieser Arbeit, bevor ich zum Schlußwort komme, nach dem ich auf weiter Forschungsziele verweise. Im Glossar werden die wichtigsten Begriffe dieser Arbeit kurz erläutert.


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© Marc Jelitto, 1997, Universität Lüneburg, Magisterarbeit: Umwelt- und naturbezogene Computeranwendungen für Besucher in Museen und Umweltzentren