Start

Ausstellungmedium Computer

Vorteile, Möglichkeiten und Chancen

Letzte Änderung: 07. Januar 2002

Vorteil / Möglichkeit / Chance: Kurzbeschreibung (-> ggf. mit Hinweis auf damit verbundenem Problem)

_____

Neue Möglichkeit aus Umweltsicht (Einsatz in Umweltzentren):

Zeitabhängiges Informationsangebot für die Besucherlenkung Wegbeschreibungen und die Nennung von Ausflugsziele können abhängig von der Tageszeit, vom Datum und der Jahreszeit gemacht werden. So kann auf regional unterschiedliche Ansprüche der Tierwelt Rücksicht genommen werden, wie dies z.B. bei der Vogelbrutzeit nötig ist.

Quelle: http://ausstellungsmediumcomputer.de/ma_marc/4Umwelt.htm#4.1 Einleitung

_____

Ergänzungen 2001:

Wiederbenutzbarkeit Computer, die als Terminal bei Messen oder Sonderausstellungen eingesetzt wurden, können anschließend ohne Probleme wiederverwendet werden, sei es in der Ausstellung mit anderem Inhalt oder in der Verwaltung zur Textverarbeitung u.ä. Dies ist mit anderen Ausstellungsmedien teilweise nicht möglich.

Anpassung an neue Gegebenheiten Die Software kann an neue Umstände angepaßt werden, wie es z.B. nach der deutschen Rechtschreibreform nötig wäre.

_____

Interaktivität Der Vorteil der Interaktivität ist, daß der Besucher nicht nur passiv die Informationen aufnimmt, sondern auch in unterschiedlicher Weise in das Angebot eingreifen kann. Diese Interaktion beginnt beim Stoppen einer Anwendung, um eine Stelle ausführlicher betrachten zu können, und endet bei der Manipulation des Geschehens bei einer Simulation.

Hypertext Bei der Hypertextmöglichkeit müssen Texte nicht mehr linear, also eine Seite nach der nächsten, gelesen werden, sondern hervorgehobene Wörter können dazu benutzt werden, andere Informationseinheiten aufzurufen. Dann kann der Besucher entweder zum ursprünglichen Text zurückkehren oder einen anderen Weg folgen. Der Besucher muß also nicht einem vorgeschriebenen Pfad folgen, sondern kann sich seinen eigenen suchen.

Hohe Informationstiefe Ein Ziel kann bis ins Detail erläutert und mit Material versehen werden, der Informationstiefe ist keine Grenze gesetzt. Zum Beispiel kann in Datenbanken das Informationsangebot einer Bibliothek abgelegt und von einer Computeranwendung benutzt werden.

Hohe Informationsbreite Während andere Austellungsmedien nur ein Thema behandeln, können in einer Computeranwendung auch Nebengebiete ausführlich dargestellt werden

Breite Stichwortsuche Bei Büchern, die Sachverzeichnisse, Register und Indizes benutzen, kann nur nach wenigen Stichwörtern gesucht werden, welche per Hand zusammengestellt wurden und nie alle Wörter erfassen. Dagegen kann in Computeranwendungen nach jedem beliebigen Wort gesucht werden, welches den Besucher interessiert. Bei Datenbankabfragen können auch Verknüpfungen u.ä. vorgenommen werden, z.B. kann der Besucher nach einer Informationseinheit suchen, bei der zwei Begriffe direkt hintereinander vorkommen.

Ansteuerung externer Geräte Durch die Möglichkeit der Ansteuerung externer Geräte durch den Computer ist dem Einsatz von externen Geräten wie Diaprojektoren, elektronischen Schautafeln, Glühbirnen in Dioramen, Scheinwerfern u.ä. keine Grenzen gesetzt. Diese können mit der Computeranwendung verbunden und von dieser gelenkt werden.

Druckmöglichkeit Die Druckmöglichkeit eröffnet die Möglichkeit, daß, anstatt vorgefertigtes Material wie Faltblätter, Broschüren u.ä. mitzunehmen, der Besucher das von ihm gewünschte Material ausdrucken kann. Da das Material aktiv angefordert wurde, ist eine Nutzung eher zu erwarten als bei der Mitnahme von ausliegendem Material.

Gleichbleibende Qualität des optischen Materials Die gleichbleibende Qualität des optischen Materials erklärt sich dadurch, daß die Materialien nicht in analoger, sondern in digitaler Form vorliegen. Das spielt bei Dias, Ton- und Videobänder eine Rolle, die bei ihrem Einsatz Belastungen ausgesetzt sind und verblassen bzw. verschleißen.

Möglichkeit, Computerterminal auszuschalten Leicht abschaltbar bedeutet bei der Computeranwendung, daß das bei Führungen von Schulklassen auftauchende Problem, daß nämlich Computeranwendungen besonders die Aufmerksamkeit von Schülern auf sich ziehen und von der Führung ablenken, gelöst werden kann. Die Computeranwendungen können vor Führungen aus- und danach wieder eingeschaltet werden.

neue Art der Informationsvermittlung: Simulationen Die interaktive Simulation kann Zusammenhänge zwischen Ursache und Wirkung nachvollziehbar machen, indem der Besucher einzelne Variablen ändert und das Ergebnis sieht.

neue Art der Informationsvermittlung: Animationen Grafiken, in denen Bewegungen mit Pfeilen dargestellt sind, können in Animationen belebt werden.

Junges Medium Ein modernes Medium erregt Aufsehen beim Besucher. Die Computeranwendung ist noch nicht zum Alltag in Museen und Umweltzentren geworden, fällt daher vielen Besuchern auf undwird von diesen ausprobiert.

Zusätzlicher Reiz Wenn sich ein Besucher durch eine Ausstellung bewegt, ist es für ihn günstig, wenn er durch unterschiedliche Ausstellungsmedien angesprochen wird. Die Computeranwendung ist ein solcher neuer Reiz.

Individuelle Einbezug des Besucher Nach einer Abfrage einiger Daten wie besondere Interessengebiete, eigene Einschätzung des Wissensstandes etc., die der Besucher eingibt, optimiert der Computer die Anwendung auf den Besucher. Auch wird protokolliert, was der Besucher für Aktionen macht und dann das Angebot daraufhin gezielt erweitert. Wenn z.B. bei einer Computeranwendung zum Thema Energie alle Informationen im Zusammenhang mit dem Thema Solarenergie aufgerufen werden, kann eine zusätzliche Taste angeboten werden. Diese stellt bei Benutzung eine Verbindung zu einer Datenbank mit thematisch passendem Inhalt her, die auf dem Rechner installiert ist.

Eingehen auf spezielle Interessen des Besuchers Wenn z.B. ein größeres Gebiet in einem Nationalpark erkundet werden soll, kann nach Angabe der zur Verfügung stehenden Fortbewegungsmittel und der Zeit durch den Besucher eine individuelle Karte ausgedruckt werden, auf der der Besucher eine Streckenbeschreibung und eine Zeitplanung findet.

Individuelle Druckergebnisse Diese können dadurch entstehen, daß der Besucher selber entscheidet, welches Material er haben will. Er kann auch Informationseinheiten sammeln, zu einem Ganzen zusammenfügen und ausdrucken.

Eingabemöglichkeit Es besteht für den Besucher die Möglichkeit, Informationen in den Computer einzugeben. Dies kann in Form eines Eintrages in ein Gästebuches geschehen oder es können Informationen für andere Besucher hinterlassen werden. Diese Informationen können aus Literaturhinweisen, Praxisberichten, Meinungen, Kommentare u.ä. bestehen.

Nutzungsgewohnheiten der jüngeren Besucher entsprechen Jüngere Besucher haben andere Sehgewohnheiten als ältere Besucher und sind mit dem Medium Computer meist vertraut. Sie sind mit dem Ausstellungsmedium Computeranwendung gut zu erreichen.

Erfolgskontrollen Durch ein Quiz oder durch die Lösung einer gestellten Aufgabe kann der Besucher sein neu erworbenes Wissen testen. Die Antwort bzw. Bewertung geschieht nicht durch das Personal, sondern durch den Rechner selbst. Falsche Antworten können durch die Begründung der richtigen Antwort aufgewertet werden.

Freie Auswahl der Informationen Die freie Auswahl der Informationen und Informationstiefe bedeutet, daß der Besucher selber wählen kann, welche Informationen er haben will, in welcher Reihenfolge er sie erhält und wie tiefgehend diese Information sein soll.

Schrittweises und spielerisches Entdecken Es ist für den Besucher nicht auf einen Blick zu erkennen, welche Information in einer Computeranwendung angeboten werden. Die Informationen sind in kleinere Einheiten (bildschirmweise) verpackt, die nach und nach schrittweise aufgerufen werden. Um die Informationen zu erhalten, muß der Benutzer mit dem System "spielen".

Wahl der Vorgehensgeschwindigkeit Der Besucher wird nicht wie bei Videos auf Videorekordern dazu gezwungen, sich alles anzusehen, sondern kann für ihn uninteressante Teile überspringen und interessante ausführlich betrachten. Günstig ist es für den Besucher, daß Informationseinheiten wiederholbar sind. Videos oder Animationen können mehrmals betrachtet werden, ohne daß wie bei Videorecordern lange gespult werden muß.
Positiv ist die Vermeidung von Interferenz beim Kurzzeitgedächtnis (siehe Vester, F. (2001). Denken, Lernen, Vergessen : Was geht in unserem Kopf vor, wie lernt das Gehirn, und wann läßt es uns im Stich? Stuttgart, Deutsche Verlags-Anstalt. 58f.).

Mehrsprachigkeit Es kann entweder am Anfang oder während der Anwendung die Sprache gewechselt werden. Dadurch können fremdsprachige Besucher aus verschiedenen Ländern mit einer Computeranwendung erreicht werden.

Aktualisierbarkeit Die Aussteller können Teile des Anwendungsprogramms erneuern. Dies kann per Diskette, Netzwerk oder an dem Anwendungsprogramm direkt geschehen. Entweder werden dann in der Computeranwendung direkt Änderungen vorgenommen oder in externen, dafür vorgesehenen Dateien, auf welche das Programm während der Nutzung zugreift. Am einfachsten werden Textdateien erweitert oder ausgetauscht, aber auch der Austausch von Bildmaterial ist möglich. Bei z.B. einer Computeranwendung zum Thema Energie können die jährlichen Verbrauchswerte aktualisiert werden.

Erweiterbarkeit Die Computeranwendung kann inhaltlich erweitert werden, ohne daß es dem Besucher auffällt. Wenn bei einer Computeranwendung die Anwendungssoftware erfolgreich war, können weitere Teilbereiche eingebaut werden. Bei einer Anwendung zum Thema Energie kann nach dem Erfolg der Bereiche Solarenergie und Wasserkraft der Bereich Windenergie hinzugefügt werden.

Inhaltsänderungen ohne räumliche Änderungen Der Inhalt einer Computeranwendung kann vollständig oder teilweise ausgetauscht werden, ohne daß Umbauten notwendig sind. Wenn z.B. eine Computeranwendung auf wechselnde Ausstellungen aufmerksam machen soll, kann jedesmal das Anwendungsprogramm ausgetauscht werden.

Anpassung an lokale Umstände (Lokalisierung) Computeranwendungen, die wie Wanderausstellungen an verschieden Orten eingesetzt werden, die im Verbund mit anderen Ausstellungen entstehen oder die aus einer anderen Ausstellung stammen, können den Gegebenheiten ihres neuen Standortes angepaßt werden. Es können einzelne Namen ausgetauscht werden, aber auch ganze Informationseinheiten wie Adressen. Als Beispiel kann eine Computeranwendung dienen, die den Besuchern den ökologischen Bauernhof näher bringen soll. Bei einer Anpassung werden die Adressen der Bauern vor Ort eingetragen.

Angebot von Magazinmaterial In vielen Museen steht nur ein Teil der Sammlung in der Ausstellung , der Rest wird in Magazinen gelagert. Eine Computeranwendung kann Informationen und Bilder der Magazinbestände für den Besucher bereithalten.

Zentrale Druckmöglichkeit Bei Vernetzung der Computeranwendungen oder einer Informationssammlung per Diskette oder Chipkarte kann zentral an einem Ort wie beim Ausgang oder in der Bibliothek ausgedruckt werden. Es wird nur ein Drucker statt mehrerer eingesetzt. Dieser wird beaufsichtigt und bei auftauchenden Problemen kann schneller geholfen werden. Sogar die Erhebung einer Gebühr für die Ausdrucke ist denkbar, um z.B. die Kosten zu decken.

Raumeinsparung Vereinigung auf engem Raum durch Mehrsprachigkeit, eine hohe Informationsbreite und -tiefe und die Möglichkeit, mehrere Zielgruppen anzusprechen. Vorteilhaft ist die Mehrsprachigkeit ohne zusätzlichem Raumbedarf. Für Aussteller ist es günstig, daß mehrere Sprachen angeboten werden können, ohne z.B. mehrere Tafelbilder aufzuhängen.

Berücksichtigung unterschiedlicher Zielgruppen In einer Computeranwendungen können mehrere Zielgruppen optimal versorgt werden. Zum Beispiel kann auf der Startseite zwischen der normalen Version und einer für Kinder gewählt werden, welche sich optisch, aber auch inhaltlich unterscheiden.

Auswertung von Besuchereingaben Befragungen können per Computer vorgenommen und automatisch ausgewertet werden. Kommentare vom Besucher können digital archiviert und weiterverarbeitet werden.

Neue Evaluationsmöglichkeiten Durch digitale Protokolle und die Beobachtung per zweitem Monitor gibt es neue Möglichkeiten, den Besucher zu analysieren. Die digitale Protokollierung erläutere ich kurz. Jede Aktion, die ein Besucher an einer Computeranwendung macht, kann gespeichert und später ausgewertet werden. Der Ort des Mauszeigers bei einem Tastenklick, die Anzahl der Aufrufe der Hilfeseite, die Beschäftigungsdauer mit der Anwendung, all dieses kann protokolliert werden. Es ist auch möglich, eine Auswertung der Ergebnisse zu starten und dann ein Diagramm zu erhalten, welches analysiert werden kann. Das Ergebnis dieser Protokollierung kann zur Verbesserung der Anwendung eingesetzt werden.

Nutzbarkeit digitaler Quellen Es können bestehende digitale Daten aus Datenbanken und dem Internet benutzt werden, ebenso wie Bildersammlungen, fertige Programme und Spiele etc. Dies kann bei der Entwicklung, aber auch während der Benutzung durch den Besucher geschehen.

Personalentlastung Computeranwendungen können zur Unterstützung und Entlastung des Personals eingesetzt werden. Besonders im Eingangsbereichen kann der Einsatz sehr sinnvoll sein, wenn viele Besucher gleichzeitig Informationen haben wollen.

Personalersatz Computeranwendungen können auch in gewissem Rahmen als Pförtnerersatz, als Ansprechpartner oder als Führer eingesetzt werden.

Quelle: http://ausstellungsmediumcomputer.de/ma_marc/3Ausstel.htm#3.4 Moeglichkeiten und Vorteile

© 1999, 2000, 2001, 2002 marc jelitto, marc@evaluieren.de

http://ausstellungsmediumcomputer.de/vor_nach/vorteil.htm