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Auflistung der Ziele im Umwelt- und Naturbereich

Hier erfolgt eine Auflistung von Ziele im Umwelt- und Naturbereich. Diese sind von mir anhand von Literaturbeispielen und der Analyse existierender Computeranwendungen erarbeitet und durch eigene Überlegungen, auch angeregt von Literatur aus dem Bereich der Umweltbildung, ergänzt worden (weiteres siehe im Kapitel 4).

Die Ziele, deren Reihenfolge keine Gewichtung in Form einer Rangfolge beinhaltet, sind teilweise in Ausprägungen unterteilt. Nach der Beschreibung des Ziels bzw. der jeweiligen Ausprägung wird ein Praxisbeispiel als Einsatzmöglichkeit beschrieben (erfundene Beispiele, bei Bezug auf reale Beispiele wird darauf hingewiesen), gefolgt von Vor- und Nachteilen (ausführlichere Informationen siehe oben, bei den Nachteilen wird in Ausnahmefällen auch auf Probleme der Ziele hingewiesen). Der Standort innerhalb der Ausstellung wird beispielhaft genannt. Bei Besonderheiten wird auf besondere Voraussetzungen an das Anwendungsprogramm, Hardwareergänzungen und weitere Möglichkeiten eingegangen.


1. Metainformationen vermittelnSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Ein Infoterminal kann dazu eingesetzt werden, Fundorte von Informationen finden zu helfen.

1.a. Orientierung in einer AusstellungSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung:

Große Ausstellungen beherbergen viele Informationen. Die Informationen, an denen Besucher interessiert sind, können an verschiedenen Orten zu finden sein. Eine Computeranwendung kann am Eingang einer Informationsstätte dem Besucher helfen, die Informationen zu lokalisieren.

Praxisbeispiel:

Der Besucher eines großen Museums ist an Informationen zum Thema Landschaft interessiert. Eine Stichwortsuche weist ihn auf die Bereiche Geographie, Landwirtschaft und Ökologie hin. Er bekommt die Standorte auf einer Karte auf dem Monitor angezeigt. Er kann sie sich ausdrucken lassen oder auf einer der ausliegenden Karten selber einzeichnen.

Vorteile: Stichwortsuche, Druckmöglichkeit, Entlastung des Personals.

Nachteile: Durch die fehlende menschliche Flexibilität können nicht alle Fragen beantwortet werden.

Standort: Eingangsbereich.

Besonderheiten: Die Anwendung sollte schnell und übersichtlich sein und über mehrere Zugangswege zu den Informationen verfügen (Karte der Örtlichkeit, Stichwortsuche, ggf. einen Stichwortkatalog). Beim Drucker ist eine niedrige Druckqualität möglich.

1.b. Bekanntmachung weiterer InformationsstellenSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung: In Naturschutzgebieten, Nationalparks u.ä. existieren mehrere Informationsstellen. Diese sollen dem Besucher vorgestellt und auf deren spezifischen Schwerpunkten aufmerksam gemacht werden. So soll Interesse beim Besucher geweckt und die Computeranwendung zur Besucherlenkung eingesetzt werden. Weiterhin können Hinweise auf Bürgerinitiativen, Vereine etc. erfolgen.

Praxisbeispiele: In einem geplanten Umweltzentrum in Hitzacker wird auf Informationshäuschen im Nationalpark Elbtalaue aufmerksam gemacht. Diese Anlaufpunkte liegen auf dem Deich, an der Elbe, auf dem ehemaligen Todesstreifen, bei Altarmen usw. Die Computeranwendung stellt diese Orte kurz vor, weißt auf die Besonderheiten der Umgebung hin und druckt dann einen individuellen Wanderweg aus. Dieser kann z.B. einen Rundgang mit drei Stationen anzeigen, die in einer halben Stunde vom Besucher abgegangen werden können.

Vorteile: Eine hohe Informationstiefe und die Druckmöglichkeit kann genutzt werden. Auf spezielle Interessen kann eingegangen werden.

Nachteile: Vandalismusgefahr besteht bei einem unbeaufsichtigten Einsatz.

Standort: Eingang oder Ausgang einer Ausstellung, eines Parks oder in einer Informationsstelle für Touristen.

Besonderheiten: Je nach Grad der Interaktivität sind die Anforderungen unterschiedlich hoch. Ein Informationszettel oder eine Druckmöglichkeit ergänzt die Anwendung.

1.c. Ansprech- und GesprächspartnerSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung: Beim Betreten einer Institution wünscht ein Besucher einen Ansprech- oder Gesprächspartner. Eine Computeranwendung kann als Pförtnerersatz eingesetzt werden.

Praxisbeispiel: In größeren Institutionen wie dem Deutsche Museum in München oder der Alfred-Töpfer-Akademie in Schneverdingen kann eine Suche nach einem Namen oder Stichwort erfolgen, worauf dann die gesuchte Person mit Zimmernummer, Einordung in einem Raumplan und einem Photo angezeigt wird. Zusätzlich kann eine Kurzbeschreibung angefordert werden. Weiterhin wird ein Verwaltungsdiagramm mit Photos der Mitarbeiter (optische Wiedererkennung möglich) und einer alphabetischen Namensliste angeboten. Für Analphabeten und bei Fragen wird eine Videoleitung zu einer realen Person geschaltet.

Vorteile: Leicht aktualisierbar, z.B. bei Krankheit eines Mitarbeiters können Besucher umgeleitet werden.

Nachteile: Analphabeten haben Probleme mit der Technik. Diese ist abhängig von der Stromversorgung (Stromausfall!) und kann bei unvorhergesehenen Fragen und Problemen nicht so flexibel wie ein Mensch reagieren.

Standort: Eingang Gebäude bzw. Gelände.

Besonderheiten: Ggf. sollte eine Druckausgabe bei größeren Häusern oder mehreren Gebäuden eingebaut werden.

1.d. Verzeichnis von externen FachleutenSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung: Wenn der Besucher das Wissen einer Ausstellung in die Praxis umgesetzten will, ist es für ihn häufig aufwendig, Ansprechpartner in der Wirtschaft, Verwaltung oder Umweltszene zu finden. Hier kann eine Adreßdatenbank helfen.

Praxisbeispiel: Bei einer Ausstellung über ökologisches Bauen ist es sinnvoll, Architekten, Lieferanten und Handwerker vor Ort finden zu können, die in diesem Bereich arbeiten.

Vorteile: Bei Adreßänderung und Neuaufnahme ist eine Aktualisierung leicht möglich. Besonders bei Wanderausstellungen kann hier ein einfacher Ortsbezug geschaffen werden (Lokalisierbarkeit) , in dem die lokalen Fachleute vor Ausstellungsbeginn ermittelt und eingegeben werden.

Nachteile: Bei diesem Ziel könnte es bei späteren Problemen der Besucher mit den Fachleuten negative Rückwirkungen auf die Ausstellung geben.

Standort: Bibliothek, Ausstellungsende.

Besonderheiten: Die Aktualität der Datensätze ist wichtig. Der Datenschutz sollte beachtet werden (Aufnahme ggf. nur nach Genehmigung durch den/die Betroffenen). Auf die Möglichkeit einer Dateneingabe durch das Personal sollte bei der Entwicklung geachtet werden. Hier sollte ein Drucker eingesetzt und eine Beschreibung für die Aktualisierung durch das Personal mitgeliefert werden.

1.e. MaterialfindungSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung: Wenn sich Besucher nach dem Besuch einer Ausstellung vertiefend mit dem Inhalt auseinandersetzen wollen, kann ihnen Materialhinweise geliefert werden. Diese können aus Hinweisen auf Spezialbibliotheken im Umkreis bestehen, auf Buchtitel, Broschüren und Zeitschriften; sie können aber auch aufCD-ROMs, Spiele und Videos ausgerichtet sein. Die Hinweise sollten kommentiert und möglichst auch nach Wissensstufen bzw. Zielgruppen eingeordnet angeboten werden. Bei Kindern könnten auch thematische Malbücher, Spiele, Kassetten, CDs etc. angeboten werden.

Praxisbeispiel: Ein Lehrer sucht nach dem Besuch einer Ausstellung zum Thema "Wasser - Fluch oder Segen" Material zur Unterrichtsvorbereitung. Bei einem Angebot von Literaturangaben zu den Bereichen "Allgemein", "Kinder", "Unterricht", etc. wird er bei Unterricht Hinweise auf geeignetes Material finden werden.

Vorteile: Bei einem kleinen Angebot können die Angaben leicht erweitert und aktualisiert werden. Bei einem großen Angebot können fertige Datenbanken genutzt werden (von CD-ROM, Festplatte oder online ). Es besteht die Möglichkeit der Eingabe von Hinweisen durch die Besucher.

Nachteile: Beim Einsatz von fertigen Datenbanken ist die Nutzung kompliziert und daher meist eine Einarbeitung durch den Benutzer nötig ist.

Standort: Ende der Ausstellung, Besucherbibliothek, bei einem Informationsstand (ggf. mit Verkaufsmöglichkeit).

Anforderungen: Die Anwendung sollte übersichtlich und gut strukturiert sein.

Besonderheiten: Druckmöglichkeit sollte vorhanden sein, ggf. auch eine Möglichkeit zur digitalen Datenausgabe per Diskette oder e-mail. Sinnvoll ist auch eine Bestellmöglichkeit der Literatur oder ein Direktverkauf vor Ort.

1.f. SoftwareüberblickSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung: Es ist schwierig, im Softwaremarkt einen Überblick über Veröffentlichungen im Umwelt- und Naturbereich zu erhalten. Wenn welche gefunden werden, können sie nur selten vor dem Kauf getestet werden. Eine Computeranwendung kann einen Überblick über Software mit Umwelt- und Naturbezug geben. Dieser Überblick kann in die einzelnen Bereichen wie Anwendungssoftware, Spiele, Edutainment oder Lernsoftware unterteilt sein . Die Software sollte bewertet und mit Empfehlungen versehen werden. Zudem sollte sie möglichst auch getestet und verglichen werden können.

Praxisbeispiel: In einem Meeresmuseum können alle CD-ROMs und Disketten ebenso wie Datenbanken zum Thema Meere und Ozeane getestet und gekauft werden. Zusätzlich werden ausgewählte Informationen aus dem Internet angeboten.

Vorteile: Dieses Ziel ermöglicht eine seltene Möglichkeit für Käufer, Software zu testen und sogar vergleichen zu können. Und dies mit themenbezogenem Material.

Nachteile: Unterschiedliche Plattformen wie DOS, Windows, Apple Macintosh und Unix verlangen nach verschiedenen Computern, eine Beschränkung auf ein oder zwei Betriebssysteme ist sinnvoll. Hoher Aufwand bei der Beschaffung, Lizensierung, Verkauf und Aktualisierung der Software. Dabei entstehen hohe Kosten und der vollständige Absatz ist unsicher.

Standort: Bibliothek, Infothek.

Besonderheiten: Es werden 3,5 und 5-Zoll Diskettenlaufwerke und ein CD-ROM-Laufwerk benötigt. Eine Sitzgelegenheit ist sinnvoll. Eine Verkaufs- oder Bestellmöglichkeit von Software sollte erwogen werden. Ein Einsatz als Wanderterminal ist möglich.


2. Interesse weckenSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Auf dem Weg zum "Erlebnis" Museum werden verstärkt moderne Medien eingesetzt, die den Sehgewohnheiten der Besucher entsprechen. Diese Medien können bewußt eingesetzt werden, um beim Besucher ein Interesse zu wecken.

2.a. BlickfangSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung: Um den Besucher auf eine Teilausstellung aufmerksam zu machen, kann am Eingang einer Teilausstellung eine Computeranwendung als Blickfang eingesetzt werden. Dies kann durch optische, aber auch akustische Reize geschehen. Hier kann auch "aggressiver" vorgegangen werden (grelle Farben etc.) als üblich, da die Anwendung ja als Eyecatcher wirken soll. Gut einsetzbar ist die Anwendung bei einer Sonderausstellung oder einer Wanderausstellung. Internes Ziel ist hierbei die Besucherlenkung.

Praxisbeispiel: Bei einer Ausstellung zum Thema Waldsterben wird der Besucher an der Seitentür des Hauptflügels durch grelle, überfärbte Bilder des Waldes und von Bäumen, die abgeholzt, abgebrannt oder vom Blitz getroffen werden, aufmerksam gemacht. Durch einen aggressiven Farbwechsel und schnelle Schnitte fällt die Installation im sonst ruhigen Flur ins Auge und lockt den Besucher an.

Vorteile: Vorteilhaft ist die Aktualisierbarkeit bei Themenwechsel, daß die Computeranwendung bei voller Ausstellung abschaltbar ist und eine dauerhaft bessere Qualität als bei analogen Videos vorliegt.

Nachteile: Zu viele Blickfänge in einer Ausstellung können zu einer Reizüberlastung führen.

Standort: Eingang Teilbereich, Haupteingang.

Besonderheiten: Ein auffälliges Oberflächendesign ist nötig. Wenn möglich, sollten harte Kontraste zur Umgebung vor Ort gegeben werden.

2.b. Angebot einer KurzinformationSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung: Durch "Appetithappen" (Bilder, Texte, Animationen) kann auf eine Teilausstellung aufmerksam gemacht werden.

Praxisbeispiel: Im Hauptgebäude eines Umweltzentrums wird auf einem Bildschirm auf eine wechselnde Ausstellung in der Scheune hingewiesen, diesmal zum Vogel des Jahres. Dabei handelt es sich um eine selbstablaufende Anwendung , in der Fragen und Antworten aufgeblendet werden.

Vorteile: Vorteilhaft ist die Aktualisierbarkeit.

Nachteile: /

Standort: Eingang Teilbereich, Hauptgebäude.

Besonderheiten: Die Anwendung sollte nicht zu viele Informationen enthalten, da ein Informationsbedürfnis nur geweckt werden soll.


3. Auf ein neues Themengebiet einstimmenSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Bei größeren Häusern mit unterschiedlichen Bereichen wie dem Deutsche Museum, beim Beginn eines Rundgangs oder vor einem Ausstellungsbereich kann eine Computeranwendung auf ein neues Thema einstimmen.

3.a. Offener FragekatalogSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung: Hier werden grundlegende Fragen gestellt, die dann in der Ausstellung beantwortet werden. Bei guten Fragen wird beim Besucher der Wunsch nach Antworten geweckt und die Auf- merksamkeit erhöht.

Praxisbeispiel: Bei einer Ausstellung zum Thema "Computer im Umweltbereich" können im Eingangsbereich zwei Computer gegenüberstehen und sich gegenseitig Fragen zuwerfen, die in der Ausstellung beantwortet werden. "Belasten Computer die Umwelt?", "Schützen Computer die Umwelt?", "Tragen Computer zur Umweltzerstörung bei?", "Naturschutz und Computer - zwei Welten?"...

Vorteile:

Nachteile: Schlechte Fragen wirken abschreckend.

Standort: Anfang Teilausstellung.

Besonderheiten: Eine Computeranwendungen kann durch einen Einsatz von Sensoren auf bestimmte Situationen wie das Passieren eines Durchganges durch den Besucher reagieren.

3.b. Herstellung eines Zusammenhangs zwischen AusstellungsobjektenSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung: Die Computeranwendung kann die Ausstellung in einem größeren Zusammenhang darstellen oder die einzelnen Ausstellungsstücke werden in einem anderem Rahmen gezeigt. (Siehe auch 4.g.).

Praxisbeispiel: Bei einer Ausstellung "Umweltschutz am Bau" werden die einzelnen Ausstellungsteile von der Solaranlage über die Regenwassersammelanlage bis zur Pflanzenkläranlage im räumlichen Zusammenhang und im technischen Zusammenspiel durch eine Animation dargestellt.

Vorteile: Aus dem Zusammenhang gerissene Einzelstücke können sinnvoll im Einsatz gezeigt werden.

Nachteile:

Standort: Anfang einer Ausstellung.

Besonderheiten: Die Ausstellungsstücke sollten in der Computeranwendung so dargestellt werden, daß sie in der Realität leicht wiedererkannt werden. Inhaltlich kürzer als der Punkt "Verdeutlichung von Zusammenhängen" (4.g).

3.c. EmotionsweckungSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung: Der Besucher wird durch eine Computeranwendung emotional berührt. Diese Anwendung kann schockierend sein (Bilder von Tod und Vernichtung), entspannend (Landschaftsbilder und meditative Musik), mitleiderregend (abgemagerte, gefolterte Tiere), aufheiternd (Cartoon wie Tom und Jerry)... Intern dient dieses Ziel der Erhöhung der Aufmerksamkeit oder der Erzeugung einer Stimmung, die in der Ausstellung weiter benutzt werden kann. Die Stimmung kann im weiteren Verlauf der Ausstellung gesteigert werden oder es kann ein provozierender Bruch erfolgen.

Praxisbeispiel: Bei einer Ausstellung "Naturschonende Möbel" wird der Besucher mit Bildern der Abholzung des Urwaldes, konfrontiert. Es werden Dokumentationen und Filme über Brandrodung und Holzfällung eingesetzt, dessen Ergebnisse eine zerstörte Landschaft und getötete Tiere sind. Dabei werden immer Möbel aus Tropenholz eingeblendet. So soll er noch mal unter Weckung von Emotionen auf die Grundproblematik hingewiesen werden.

Vorteile: Hier kann Multimedia sinnvoll eingesetzt werden.

Nachteile: Der Besucher sucht manchmal nach nicht explizit zur Aufnahme durch den Besucher aufbereiteten Informationen, d.h. er bemüht sich, Informationen aus dem Angebot zu ziehen, die dafür eigentlich nicht vorgesehen sind. Dies kann bei Mißerfolg zu Frustrationen führen. "Obwohl unsere Exponate nur zur emotionalen Einstimmung in dieses ... Thema dienen sollte, konnten wir beobachten, daß sich viele Besucher setzten, um den Inhalt der Präsentationen zu folgen." (Köhnert 1997, S. 13)

Standort: Anfang einer (Teil-) Ausstellung.

Besonderheiten:


4. Allgemeine Informationen anbietenSeitenanfangInhaltsverzeichnis

4.a. NachschlagemöglichkeitSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung: In einer Ausstellung stößt der Besucher auf ihm unbekannte Begriffe oder ihm fallen Begriffe aus dem Alltag ein, die er im Zusammenhang mit dem Thema der Ausstellung gehört hat. Die möchte er gerne erklärt haben. Hier kann eine Computeranwendung eingesetzt werden, die über eine Lexikonfunktion verfügt, in welcher der Nutzer in der Ausstellung auftauchende Begriffe nachschlagen kann. Diese werden ihm (ggf. multimedial) erklärt.

Praxisbeispiel: In einer Entsorgungsausstellung werden Begriffe von der Aasentsorgung bis zum Zertrümmerer kurz textlich erläutert und, wo dies sinnvoll erscheint, zusätzlich zu einem Bild mit einem Video oder einer Animation dargestellt. Dies ist z.B. bei der Erklärung einer Mülldeponie der Fall, indem Wasser vom Eintritt als Niederschlag bis zu seinem Austritt als Sickerwasser in einer Animation verfolgt wird.

Vorteile: Die Hypertextmöglichkeit kann mit einer hohen Informationstiefe multimedial verknüpft werden.

Nachteile: /

Standort: Mitte oder Ende der Ausstellung.

Besonderheiten: Der Einsatz von fertigen Lexika ist vorstellbar, wichtig ist eine gute und schnelle Suchfunktion. Wenn das Lexikon gut wird, sollte die Möglichkeit einer Veröffentlichung auf CD-ROM geprüft werden.

4.b. GrundlagenvermittlungSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung: Es können Grundlagen zu einem Thema vermittelt werden, die zum besseren Verständnis der Ausstellung beitragen.

Praxisbeispiel: Bei einem Thema wie "Vögel im Moor" wird der Lebensraum Moor mit seinen Besonderheiten für die Vogelwelt dargestellt. Dabei werden Bilder, Texte und Videos eingesetzt.

Vorteile: Multimediale Informationen und eine hohe Informationstiefe sind hier einsetzbar.

Nachteile: /

Standort: Anfang Teilausstellung.

Besonderheiten: Nicht alle Informationen sollten hier angeboten werden, um ein Interesse an der restlichen Ausstellung zu erhalten.

4.c. WissensvertiefungSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung: Eine Ausstellung kann nicht alle Informationen eines Themengebietes darstellen. Die Computeranwendung kann hier tiefer gehen und offene Fragen des Besuchers beantworten.

Praxisbeispiel: In der Ausstellung wurden z.B. einzelne Vögel des Wattenmeeres gezeigt und erläutert, am Terminal gibt es Material über die restlichen Vögel des Lebensraums. Ggf. kann auch vertiefendes Wissen über die einzelnen Vögel angeboten werden.

Vorteile: Hohe Informationstiefe, multimediales Informationsangebot.

Nachteile:

Standort: In oder am Ende einer Ausstellung.

Besonderheiten: Wichtig ist eine gute Suchfunktion. Eine Sitzmöglichkeit ist sinnvoll.

4.d. WissenserweiterungSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung: In manchen Ausstellungen werden nur einzelne Aspekte eines Komplexes hervorgehoben, hier kann das Gesamtbild abgerundet werden.

Praxisbeispiel: Wenn in der Ausstellung die Vögel des Wattenmeeres zu sehen sind, kann in der Computeranwendung die restliche Tierwelt dieses Lebensraums dargestellt werden.

Vorteile: Hier kann Multimedia eingesetzt werden. Vorteilhaft ist auch die hohe Informationstiefe, die ausgenutzt werden kann.

Nachteile: Bei einer hohen Informationstiefe ist ein hoher Herstellungsaufwand nötig.

Standort: Ende der Ausstellung.

Besonderheiten: Sitzgelegenheit anbieten.

4.e. ProblemfeldbetrachtungSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung: Ein Problemfeld wird mit all seinen Aspekten ausführlich behandelt. Es kann im Zusammenhang mit der Ausstellung stehen, aber auch als Einzelobjekt.

Praxisbeispiele: Beim Einsatz im Ausstellungsrahmen "Umweltprobleme durch den Menschen" bietet der Terminal "Abgase" Informationen von der Erzeugung über die Wirkung bis zur Vermeidung an. In einem Handwerksmuseum kann ein Terminal auch als Einzelobjekt eingesetzt werden, um den technischen Umweltschutz zu beleuchten.

Vorteile: Vorteilhaft ist die mögliche Informationsbreite und -tiefe.

Nachteile: /

Standort: Überall.

Besonderheiten: Bei einer hohen Informationstiefe (-breite) muß eine gute Strukturierung vorhanden sein. Es sollte ein Sitzplatzangebot existieren.

4.f. Neuer VerständniswegSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung: Es gibt verschiedene Wege, Informationen zu vermitteln. Auch bevorzugen Besucher unterschiedliche Sicht- und Erklärungsweisen. Es gibt u.a. die sachlich-wissenschaftliche Darstellung, die emotionale (z.B. Aussagen von Betroffenen), die satirische (Cartoon bzw. Karikaturensammlung). Dann gibt es Darstellungen, die eher text-, bild- oder bewegungsorientiert sind.

Praxisbeispiel: Nachdem die Folgen eines Autobahnbaus mit allen Konse- quenzen sachlich in der Ausstellung dargestellt wurden, berichtet ein Betroffener in einer Computeranwendung von den Auswirkungen auf sein Leben und auf das seiner Familie. Während der Erzählung werden Videos und Dokumente eingeblendet, die das Erzählte unterstreichen.

Vorteile: Auf einem Computerbildschirm können mehrere Möglichkeiten gleichzeitig angeboten werden. Für andere Computeranwendungen erarbeitete Daten und Informationen können in einem anderen Zusammenhang nochmals verwendet werden.

Nachteile: Eine "Informationsüberflutung" des Besuchers ist nicht wünschenswert. Es sollten daher keine neuen Informationen angeboten, sondern nur eine neue Sichtweise geliefert werden.

Standort: Ende einer Ausstellung.

Besonderheiten: Es ist zu prüfen, ob neue Informationen dazukommen müssen.

4.g. Verdeutlichung von ZusammenhängenSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung: Oft werden Probleme und Informationen nur isoliert betrachtet oder dargestellt. Eine Computeranwendung kann auf verschiedenen Wegen Verknüpfungen herstellen bzw. Zusammenhänge aufzeigen. (Siehe auch 3.b., Einsatz zur Einstimmung in ein neues Thema).

Praxisbeispiel: Einzelne Ausstellungsstücke wie eine Quelleinfassung, Photos einer Bachbegradigung, eines Deichbau und von Ausbaggerung weisen auf die Ursachen für eine Überschwemmungen hin. Bei der Computeranwendung werden alle Ausstellungsstücke kurz gezeigt, bevor sie in einer Simulation einer Über- schwemmung, die durch den menschlichen Eingriff verursacht wurde erscheinen. Der Besucher kann einzelne Ursachen ausschalten und bei einer erneuten Simulation die veränderten Auswirkungen beobachten.

Vorteile: Hier erfolgt eine multimediale Informationsaufbereitung und es findet ein Rückgriff auf bekannte Informationen aus der Ausstellung statt. Eine Interaktivität per Simulation ist möglich.

Nachteile:

Standort: Ende der Ausstellung.

Besonderheiten: Bei längerer Benutzungsdauer sollte eine Sitzgelegenheit eingeplant werden.

4.h. Darstellung komplexer ZusammenhängeSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung: Umfangreiche Wirkungsgefüge lassen sich nur schwer in Graphiken und Schrift wiedergeben, besonders wenn die vierte Dimension Zeit eine Rolle spielt. Auch statisch ablaufende Videos helfen dem Verständnis, machen das Wissen aber selten nachvollziehbar. Eine Computeranwendung hingegen kann die Zusammenhänge in Einzelteile zerlegen, manipulierbar machen und dann wieder zu einem Ganzen zusammenfügen.

Praxisbeispiel: Beim Thema Treibhauseffekt kann eine Simulation vorgeführt und dann dem Besucher ermöglicht werden, Einstellungen zu verändern, so daß die Auswirkungen auf das System nachvollzogen werden können.

Vorteile: Eine Interaktivität bei Simulationen wird ergänzt durch die Wiederholbarkeit einzelner Erklärungen und Vorführungen.

Nachteile: Komplizierte Zusammenhänge können zu sehr vereinfacht werden, Simulationen nicht logisch durchschaubar sein.

Standort: Innerhalb der Ausstellung.

Besonderheiten:

4.i. Beantwortung häufiger FragenSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung: Häufig tauchen beim Betrieb einer Ausstellung Fragen bei Besuchern auf, die nicht vorgesehen waren, vergessen wurden oder aus Beschränkungsgründen nicht beantwortet wurden. Diese können durch eine Computeranwendung, die regelmäßig aktualisiert wird, beantwortet werden.

Praxisbeispiel: Auf neu auftauchende Fragen und Probleme im Zusammenhang mit der Ausstellung "Folgen des Giftmüllunfalls XY" wird stets aktuell eingegangen, indem aktuelle Zeitungsausschnitte eingebaut werden und neueste Gerüchte wissenschaftlich bewertet werden.

Vorteile: Gut ist die leichte Aktualisierbarkeit.

Nachteile: Bei Aktualisierung des Inhaltes der Computeranwendung durch das interne Personal wird die Anwendung textlastig sein.

Standort: Eingang oder Ende der Ausstellung.

Besonderheiten: Eine leichte Aktualisierbarkeit und die Schulung des Personals ist sind Voraussetzungen für eine gute Anwendung.

4.j. Informationen von Dritten anbietenSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung: Es kann sinnvoll sein, Fremdinformationen zur Verfügung zu stellen. Dabei kann es sich um Fremdenverkehrsinformationen (von den Ämtern oder Vereinen finanziert) oder um aktuelle Nachrichten von Umweltorganisationen handeln. Auch Internet- Informationen wie die WWW-Seiten von Greenpeace können on- oder offline angeboten werden.

Praxisbeispiel: Ein Informationssystem für die Lüneburger Heide bietet Komplettinformationen vom Naturschutz bis zu Übernachtungs- möglichkeiten. Geplant wurde dies von der Alfred-Töpfer- Akademie in Schneverdingen, wurde jedoch wegen mangelnder Fremdfinanzierung nicht verwirklicht.

Vorteile: Teilweise ist eine finanzielle Unterstützung durch Dritte möglich. Eine Aktualisierbarkeit ist positiv.

Nachteile:

Standort: Eingang Gebäude, Ortseingang, Eingang Naturschutzgebiet, Rasthütten und Informationspunkte.

Besonderheiten: Die Anwendung kann mit eigenen Informationen versehen werden. Bei einem Einsatzort ohne Beaufsichtigung sollte man auf eine Vandalismussicherheit beim Gerät achten.


5. Objektbezogene Informationen anbietenSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Problematisch ist immer, daß eine Computeranwendung vom Ausstellungsobjekt ablenken kann bzw. die Anwendung möglicherweise im Vordergrund steht. Hier sind die Vor- und Nachteile besonders abzuwägen und es ist auf einen sinnvollen und ausgewogenen Einsatz Wert zu legen.

5.a. ZusatzwissenSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung: Bei Ausstellungsstücken (z.B. Tierpräparate, Landschafts- modelle) und anderen Ausstellungsmedien (von der Schau- tafel bis zum Videorekorder) kann ein Informationsbedarf selten erschöpfend befriedigt werden. Hier kann eine Computeranwendung mit seiner möglichen Informationstiefe eingesetzt werden, um den Bedarf zu decken.

Praxisbeispiele: Ein Nachbildung eines Moores wird in der Computeranwendung um Informationen zu Tier- und Pflanzenwelt, Gefahren für Mensch und Moor, Entstehung und Vernichtung des Moores ergänzt.

Vorteile: Günstig ist die hohe Informationstiefe und die Nutzung multimedialer Möglichkeiten.

Nachteile: Eine starke Ablenkung vom Ausstellungsobjekt ist möglich.

Standort: Neben oder vor dem Objekt.

Besonderheiten:

5.b. Bewirkung einer genauen BetrachtungSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung: Oft wird von einem Besucher ein kurzer Blick auf ein Ausstellungsobjekt geworfen, um dann zum nächsten weiter zu eilen. Um eine vertiefende Betrachtung eines Gegenstandes oder eines Szenarios zu erreichen, kann eine Computeranwendung eingesetzt werden. Diese kann durch Fragen in Form eines Quizes oder durch offene Fragen eine intensivere Beschäftigung bewirken oder auf Besonderheiten des Ausstellungsobjektes hinweisen. Dabei wird der Blick des Besuchers für Details geschärft.

Praxisbeispiele: Bei einem Vogelquiz soll der Besucher herausfinden, worin sich zwei ausgestopfte, ähnliche Vögel unterscheiden. Außerdem soll er noch ihre Eßgewohnheiten anhand ihrer Schnabelform erkennen. Es kann auch auf eine bestimmte Stelle in einem Diorama hingewiesen werden. Danach soll der Besucher eine ähnliche Stelle suchen.

Vorteile: Längere Beschäftigungszeit durch die Möglichkeit, mehr Fragen an den Besucher zu stellen. Das Ausstellungsobjekt wird besser wahrgenommen. Die Antworten können ausführlich erläutert werden.

Nachteile:

Standort: Neben oder vor dem Objekt.

Besonderheiten: Bei längerer Dauer sollte ein Sitzmöglichkeit vorhanden sein.

5.c. Funktion eines AusstellungsobjektesSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung: Die Funktion mancher Objekte sind nicht einfach erkennbar und kann auch durch andere Ausstellungsmedien nicht ausreichend erklärt werden.

Praxisbeispiel: Beim realen Nachbau eines Biberdamms wird die Funktion durch die Computeranwendung multimedial theoretisch durch eine Animation und praktisch durch Videos erklärt.

Vorteile: Hohe Informationstiefe und Nutzbarkeit multimedialer Möglichkeiten.

Nachteile:

Standort: Neben oder vor dem Objekt.

Besonderheiten:

5.d. Funktion eines AusstellungsmediumsSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung: Dem Besucher unbekannte Ausstellungsmedien wie z.B. Dioramen bedürfen einer Erklärung für Besucher, die diese noch nie benutzt haben.

Praxisbeispiel: Bei einem Diorama über eine Landschaft erhält man Benutzungshinweise und Tips zur Arbeit mit diesem Medium. Wenn man z.B. auf eine Stelle hingewiesen wird, die aufgrund ihrer Oberflächenmerkmale besonders von Überschwemmungen betroffen ist, kann der Besucher diese Merkmale an anderen Stellen wiederfinden.

Vorteile: Durch eine multimediale Erklärweise kann die Computer- anwendung als Personalersatz eingesetzt werden.

Nachteile:

Standort: Neben oder vor dem Ausstellungsmedium.

Besonderheiten:

5.e. DetailinformationenSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung: Ein Objekt kann zahlreiche Informationen enthalten, die nicht auf den ersten Blick oder direkt sichtbar sind.

Praxisbeispiel: Beim Thema "Pflanzen und ihre Besonderheiten" wird darge- stellt, daß äußerlich gleiche Pflanzen sehr unterschiedlich sein können. Dies geht vom Geruch über den inneren Aufbau (der Stengel kann hohl oder gefüllt sein) bis hin zu den unterschiedlichsten unterirdischen Wurzeln.

Vorteile: Ein schrittweises und spielerisches Entdecken ist möglich. Multimediale Möglichkeiten können eingesetzt werden.

Nachteile:

Standort: Beim Ausstellungsobjekt.

Besonderheiten:

5.f. DetailinformationenSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung: Ein Ausstellungsmedium bietet meist nur eine Sichtweise an, eine Computeranwendung kann hier eine zweite (oder mehr) anbieten.

Praxisbeispiel: Eine Schautafel mit dem Thema "Wasserkreislauf" zeigt neben einem Text ein Verlaufsdiagramm. Die Schautafel wird durch eine simulierte Reise aus der Sicht eines Wassertropfens auf einem Computerbildschirm ergänzt.

Vorteile: Ausschöpfung multimedialer Möglichkeiten.

Nachteile:

Standort: Vor oder neben dem Ausstellungsobjekt.

Anforderungen:

Besonderheiten:

Problem: /


6. Anregungen zu weiterem Handeln gebenSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung: In Umweltzentren und Museen soll häufig zu bestimmten Handlungen angeregt werden. Ein kurzzeitiges Ziel kann darin bestehen, auf Angebote in der Umgebung hinzuweisen. Diese Angebote können Waldlehrpfade, Naturschutzstationen, Naturschutzgebiete, schöne Landschaften in der Umgebung u.ä. sein. Internes Ziel ist es, nach dem Ausstellungsbesuch ein direktes "Naturerlebnis" zu bewirken und den Besuch abzurunden.

Praxisbeispiel: Im Elbtal-Haus in Bleckede gibt es eine Computeranwendung, die vier Stationen in der Umgebung zeigt und multimediale Informationen zu häufig dort vorkommenden Vögeln gibt. Diese Stationen sind zu Fuß zu erreichen und sollen zu einem Spaziergang in Richtung Elbe anregen.

Vorteile: Hintergrundinformationen zu Ausflugszielen sind aufgrund der Informationstiefe anbietbar. Auf spezielle Wünsche (Fortbewegungsmittel, zur Verfügung stehende Zeit etc.) kann individuell eingegangen werden. Auch eine verborgene Besucherlenkung durch die omputeranwendung ist möglich.

Nachteile:

Standort: Ausgang, Ende der Ausstellung.

Anforderungen: Ggf. eine Druckmöglichkeit oder eine Karte anbieten.

Besonderheiten:


7. Besucher lenkenSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung: Informationszentren in Nationalparks und ähnlichen Einrich- tungen bieten die Möglichkeit, Besucherströme mehr oder weniger auffällig zu lenken.

Praxisbeispiel: Aus Naturschutzgründen sollen einige Bereiche nie oder nur in manchen Jahreszeiten von Menschen betreten werden. Ein Terminal kann hier unauffällig "Lenkversuche" machen, und dies abhängig von der Tageszeit oder vom Datum. Ergebnis einer Computeranwendung kann eine ausgedruckte Karte sein, die Wege und Ziele in Abhängigkeit von den eingegebenen Wünschen des Besuchers enthält. Auf dieser Karte fehlen schützenswerte Brutgebiete und stillebedürftige Gebiete werden umgangen.

Vorteile: Auf individuelle Wünsche kann eingegangen werden. Die Besucherlenkung kann je nach Gegebenheit geändert werden.

Nachteile: Ein hoher Programmieraufwand entsteht wegen der Berücksichtigung der Zeit- und Datumsabhängigkeit.

Standort: Eingang oder Ausgang eines Gebäudes, Eingang Natur- schutzgebiet, Rasthütten und Informationspunkte.

Besonderheiten: Wichtig ist die Schulung der Mitarbeiter in Hinblick auf eine Aktualisierung. Bei Tageszeitabhängigkeit sollte die Sommerzeit nicht vergessen werden. Bei unbeaufsichtigten Standorten muß auf eine Vandalismussicherheit geachtet werden.


8. Neue Fähigkeiten vermittelnSeitenanfangInhaltsverzeichnis

8.a. ProblemlösungsfähigkeitSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung: Wie kann man Probleme im Umweltschutz lösen? Durch die Darstellung einer theoretischen Vorgehensweise begleitet von praktischen Beispielen kann dem Besucher Möglichkeiten des Handelns aufgewiesen werden.

Praxisbeispiel: Beim Problem Abfallentsorgung steht der Besucher häufig privat und beruflich vor der Frage, um welche Art von Müll es sich handelt - Restmüll, Biomüll, Sondermüll oder wiederaufbereitbare Wertstoffe. Die Computeranwendung zeigt Informationsquellen wie Literatur und Gesprächspartner (öffentlich, privatwirtschaftlich) und wie man sie am effektivsten sucht und findet. Dies wird dann in Form einer gestellten Aufgabe nachvollziehbar gemacht.

Vorteile: Es können multimediale Beispiele gebracht werden.

Nachteile:

Standort: In einer Ausstellung oder als einzelnes Ausstellungsmedium.

Besonderheiten:

8.b. Umgang mit einem BestimmungsschlüsselSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung: Diese Computeranwendung dient der Einweisung in die Benutzung eines Bestimmungsschlüssels. In der Ökologie existieren Bestimmungsschlüssel für Pflanzen, Pflanzengesellschaften und Tiere. Die Anwendung zeigt die Vorgehensweise, erläutert Fachausdrücke, zeigt Methoden der Fehlersuche auf, gibt praktische Tips und bietet zusätzlich ein Fachwörterbuch.

Praxisbeispiel: In einer Ausstellung zur Luftgütebestimmung wird auf die Flechten als Gütemerkmal hingewiesen. Der Computer bietet die Möglichkeit, den ausliegenden Kurzschlüssel benutzen zu lernen. Diese Übungen werden durch Präparate oder Photos in der Ausstellung unterstützt.

Vorteile: Für eine Einführung wird kein Personal benötigt. Eine interaktive Suche ist ebenso wie eine Vertiefung in das Themengebiet möglich.

Nachteile: Zeitintensive Nutzung, diese Zeit fehlt dem Besucher in dem Rest der Ausstellung.

Standort: Vor bzw. in einer Teilausstellung.

Besonderheiten: Ein gedruckter Bestimmungsschlüssel sollte als Anschauungs- beispiel oder zum Mitnehmen vorhanden sein.

8.c. GehörschulungSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung: Vielen Menschen sind die Geräusche fremd, die in der Natur vorkommen. Ziel der Anwendung ist es, das Gehör des Besuchers so zu schulen, daß er in der Natur vorkommende Geräusche erkennen kann. Die Form kann eine Schulung sein, aber auch ein Quiz ist möglich. Zum Ton können Hilfen zur Unterscheidung oder Informationen zu den Verursachern der Geräusche angeboten werden.

Praxisbeispiel: Bei "Stimmen des Waldes" ertönen verschiedene Geräusche, z.B. Windheulen in den Baumgipfeln neben Vögeln, Rehen, Wildschweinen u.ä. Dazu werden mögliche Verursacher gezeigt, die der Besucher zuordnen soll.

Vorteile: Vorteilhaft ist die leichte Wiederholbarkeit der Töne und daß viele Töne angeboten werden können. Bei Führungen in der Natur sind nie alle Tiere zu hören, in der Computeranwendung kann man alle anhören. Das Angebot ist unabhängig von der Tageszeit und verursacht keine Störung der Tiere.

Nachteile: Mögliches Tonchaos bei mehreren Tonquellen in einem Raum verwirrt den Besucher und nervt das Personal.

Standort: Innerhalb einer Ausstellung.

Besonderheiten: Ein Informationsüberangebot sollte vermieden werden, damit die Besucher sich wirklich auf das Zuhören konzentrieren und nicht nur lesen. Kopfhörereinsatz zum Ausschalten des Restlärms anbieten. CD-Verkauf erwägen. Bei erwarteter erhöhter Verweildauer sollte man eine Sitzgelegenheit anbieten.

8.d. NaturerziehungSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung: Eltern und Erzieher stehen vor dem Problem, Kindern einen Bezug zur Natur schaffen zu wollen, aber nicht zu wissen, wie sie das tun sollen. Hier kann eine Computeranwendung didaktische und inhaltliche Vorgehensweisen zeigen und vermitteln.

Praxisbeispiel: Am Monitor können die Besucher sehen, wie verschiedene Zugangswege zur Natur verwirklicht werden können. U.a. wird anhand des allwöchentlichen Spaziergang am Wochenende gezeigt, wie aus einer Pflichtveranstaltung ein Genuß für die ganze Familie wird. Hierbei helfen Videos, Literaturangaben und ein ausführlicher Hypertext.

Vorteile: Positiv ist die hohe Informationstiefe und -breite.

Nachteile:

Standort: Innerhalb einer Ausstellung.

Besonderheiten: Hier sollte eine Sitzgelegenheit für zwei Personen angeboten werden. Wenn die Kinder dabei sind, könnte in Hof, Garten oder Umland das Erfahrene ausprobiert werden.


9. Fähigkeiten trainierenSeitenanfangInhaltsverzeichnis

9.a. Ausbau der neuen FähigkeitenSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung: Wenn in einer Ausstellung eine neue Fähigkeit vermittelt wurde, kann eine zweite Computeranwendung diese vertiefen. Dies kann durch eine Erhöhung des Schwierigkeitsgrads, ein Quiz mit neuen Themen oder anderen Blickwinkeln erfolgen.

Praxisbeispiel: Bei einer Anwendung über Vogelstimmen kann am zweiten Terminal darauf hingearbeitet werden, ähnliche Vogelstimmen, die in der freien Natur häufig verwechselt werden, für den Besucher unterscheidbar zu machen.

Vorteile: Oberflächenelemente und Bedienungsweisen sind aus der vor- herigen Anwendung bekannt. Beim Besucher kann ein Erfolgs- gefühl oder eine Erfolgskontrolle erzielt werden.

Nachteile: Die andere Computeranwendung muß bzw. sollte benutzt worden sein. Ist die zweite Anwendung bei Überspringung der ersten (besetzt, defekt) überhaupt alleine sinnvoll?

Standort: "Hinter" der ersten Computeranwendung zum gleichen Thema.

Besonderheiten: Die beiden Anwendungen sollten gleichzeitig geplant und von derselben Firma entwickelt werden. Beide Anwendungen sollten die gleiche Gestaltung, Logik und Nutzungsweise beinhalten.

9.b. Umgang mit TierenSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung: Tiere im Wald sind anders als Haustiere. Unter anderem kann das Aufscheuchen von Wild im Wald für beide Seiten gefährlich sein, je nachdem ob ein Reh aufgescheucht wird, welches auf eine Straße flüchtet oder ob eine Wildsau ihr Junges verteidigen will und den Spaziergänger angreift. Dies zu vermitteln kann die Aufgabe einer Computeranwendung sein.

Praxisbeispiel: Berühren eines "süßen" Jungtieres kann wegen dem ihm dann anhaftenden "Menschengeruch" zum Tod führen, da die Mutter nicht mehr als ihr eigenes anerkennt. Die Anwendung zeigt dies in einer Animation, gefolgt von Text- und Tonerklärungen.

Vorteile: Vorteilhaft ist die multimediale Informationsvermittlung.

Nachteile:

Standort: In der Ausstellung oder als Ergänzung zum sogenannten Streichelzoo.

Besonderheiten: Die Anwendung sollte kindgerecht aufbereitet werden.


10. Wahrnehmung verändernSeitenanfangInhaltsverzeichnis

10.a. BlickwinkeländerungSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung: Tiere nehmen ihre Umwelt anders wahr als Menschen. Der Größenmaßstab ändert sich je nach Größe des Lebewesens, für Ameisen sind Menschen riesig. Der Beobachtungsstandpunkt ist unterschiedlich, Vögel sehen von oben herab auf die Erde. Eine Computeranwendung kann dies zeigen und den Besucher anregen, seine Umgebung selbst aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.

Praxisbeispiel: Ein Wald kann aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden. Von einem gezeichneten Waldbild kann man auf einem Wurm, einer Ameise, ein Reh, eine Biene und einem Vogel klicken, deren Weg durch den Wald verfolgen und mit deren Augen sehen.

Vorteile: Videos und Animationen sind in solchen Fällen anschaulicher als Photos.

Nachteile: Künstliche Bilder können irrtümlich als Realität betrachtet werden.

Standort: Innerhalb einer Ausstellung.

Besonderheiten:

10.b. Schärfung der NaturwahrnehmungSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung: Die Anwendung soll den Gegensatz zwischen Natur- und Kulturlandschaft aufzeigen und das Auge für die Merkmale und Unterschiede schärfen und somit die Wahrnehmung des Besuchers ändern. Der Besucher soll bei seinem nächsten Spaziergang aufmerksam die Natur betrachten.

Praxisbeispiel: Ist ein Forst schöne Natur? Dazu wird der Gegensatz zwischen Forst, Nutzwald und Naturwald aufgezeigt und zur Diskussion gestellt, was Ziel der Forstwirte sein sollte.

 

Vorteile: Einsatz einer emotionsgeladenen Stimme als Emotionsträger zur Beeinflussung ist möglich.

 

Nachteile: Möglicherweise wird der Besucher einer Illusion beraubt, die er im Alltag benötigt.

Standort: Innerhalb einer Ausstellung.

Besonderheiten:


11. Verhaltensänderung bewirkenSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Dieses Ziel kann sehr vielfältig sein, neben den unten aufge- führten Beispielen könnten noch weitere Verhaltensweisen geändert werden. Das Autofahren kann vermindert werden, ein Aufruf zur Geldspende kann erfolgen (man bekommt gezeigt, was mit dem Geld geschieht), der Besucher sollt aktiv werden statt passiv sein, die Besucher sollten sich in örtliche Vereinen und Initiativen engagieren (dabei werden Adressen, Porträts und Termine angeboten) ...

 

11.a. AbfallverhaltenSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung: Im Themenbereich "Abfallvermeidung und Abfalltrennung statt Müllerzeugung" kann eine Computeranwendung versuchen, die Überzeugung der Besucher, Abfallvermeidung sei mit Anstrengung verbunden u.ä., zu ändern. Dies kann geschehen, in dem vorgeführt wird, wie kleine, einfache Schritte zu diesem Ziel führen.

Praxisbeispiel: Dargestellt werden die beiden Extreme Abfallalptraum und ökologisches Idyll beim Frühstückstisch und dem Besucher die Möglichkeit geboten, kleine Verbesserung einzufügen, um die erste Situation zu vermeiden. Durch dieses Spiel kann der Besucher einen Anreiz erhalten, sein eigenes Handeln zu überdenken und vielleicht zu ändern. Um auf den Besucher individueller eingehen zu können, kann man ein Eingangsquiz einbauen, die erhaltenen Antworten auswerten und daraufhin die Computeranwendung optimiert ablaufen lassen.

Vorteile: Vorteilhaft ist es, daß dem Besucher mehrere Möglichkeiten angeboten werden können. Bei einer Eingangsbefragung kann auf vorhandenes Wissen direkt eingegangen werden.

Nachteile: Die Anwendung sollte nicht abschreckend belehrend sein.

Standort: In einer Ausstellung.

Besonderheiten:

11.b. Störungen der NaturSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung: Oftmals ist den Besuchern nicht bewußt, welchen Schaden sie unbewußt in der Natur verursachen. Hier wird aufgezeigt, welche Probleme durch Freizeitaktivitäten in der Natur auftreten können. Dazu gehören u.a. Surfer, Drachenflieger, Crossfahrer mit Fahrrad oder Motorrad, Spaziergänger, die die Wege verlassen, freilaufende Hunde.

Praxisbeispiel: Angefangen mit der Frage "Welche Freizeitbeschäftigung haben Sie in der Natur?" führt man den Benutzer dann zu den damit verbundenen Naturbelastungen und zeigt Lösungs- bzw. Vermei- dungsstrategien.

Vorteile: Auf den Besucher kann individuell eingegangen werden.

Nachteile: Die Anwendung sollte nicht abschreckend belehrend sein.

Je nach Standort muß auf eine Vandalismussicherheit geachtet werden.

Standort: In einer Ausstellung, Informationshäuschen.

Besonderheiten:

12. Einstellungswechsel erreichenSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung: Viele Menschen stehen der Natur gleichgültig gegenüber. Dies wird versucht zu ändern, hauptsächlich durch "Naturerleben". Eine Computeranwendung kann hier nur ergänzend bzw. unterstützend wirken, die direkte Naturerfahrung aber nicht ersetzen.

Praxisbeispiel: Durch Aufzeigen des "unsichtbaren" Einflusses und der Bedeutung der Natur für jeden Menschen - von der Sauerstoffproduktion bis zur Nutzung als Heilmittel - wird dem Besucher der Wert der Natur deutlich gemacht und ein Wechsel zu einer positiven Einstellung versucht.

Vorteile: Die Multimedialität und eine Informationsbreite können genutzt werden.

Nachteile: Ein Computerterminal ist zu technisch. Das Ziel ist psychologisch sehr anspruchsvoll.

Standort: Innerhalb der Ausstellung.

Besonderheiten: Diese Computeranwendung steht in einem Gesamtkonzept als ein Punkt.


13. Zum Nachdenken anregenSeitenanfangInhaltsverzeichnis

13.a. Offene FragenSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung: Die Ökologie bietet nicht auf alle Fragen eine Antwort. Auf der Computeranwendung kann ein Thema vorgestellt und mit einer offenen Frage beendet werden.

Praxisbeispiel: Ein modernes Thema ist die Öko-Ethik. Wie soll sie aussehen? Die Anwendung stellt verschiedene Ansätze vor, die von ihren Verfechtern in Interviewform vertreten werden. Eine endgültige Antwort wird nicht vorgegeben, in Gegenteil, die Anwendung endet stets bei verschiedenen Fragen.

Vorteile: Es kann eine hohe Informationstiefe angeboten werden.

Nachteile:

Standort: Innerhalb oder am Ende einer Ausstellung.

Besonderheiten:

13.b. Unterschiedliche SichtweisenSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung: Nicht immer können wertfreie, eindeutige Sachinformationen angeboten werden. Häufig gibt es zwei oder mehr Sichtweisen eines Themen- oder Problemfeldes. Die Computeranwendung bietet die Möglichkeit, alle Sichtweisen anzubieten und sie zu vergleichen bzw. sie gegenüberzustellen.

Praxisbeispiel: Informationen pro und contra Kernkraft werden gegenübergestellt, dann wird die sachliche Ebene verlassen und es werden emotionale Aussagen und Diskussionen beider Seiten per Video angeboten. Dem Multimedia-Terminal des Stromkonzern wird ein Terminal der Bürgerinitiative gegenübergestellt werden.

Vorteile: Es kann ein Hypertext mit einer hohen Informationstiefe angeboten werden. Es können alle Standpunkte kurz dargestellt und je nach Interesse des Besuchers vertieft werden.

Nachteile: Eine ausgewogenen Produktion ist wichtig.

Standort: Ende der Ausstellung.

Besonderheiten: Es kann auf fertige Produkte zurückgegriffen werden.


14. Ermutigen SeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung: Ökologisches Verhalten scheint heutzutage immer sinnloser zu werden, immer wieder treten neue Katastrophen und Probleme auf die Weltbühne. Hier sollte aufgezeigt werden, daß auch kleine Schritte Wirkung zeigen können. Positive Beispiele aus der Umweltbewegung wie die Einstellung der Säureentsorgung auf See, Rettung von Mooren, Wiederbesiedlung und Rückeroberung von Gebieten durch Tiere (künstlich oder natürlich) zeigen dem Besucher positive Auswirkungen umweltbewußten Handelns, fördern eine positive Grundeinstellung und motivieren zu neuen Anstrengungen.

Praxisbeispiel: Als regionales Beispiel kann eine Verhinderung der Abholzung einer Allee zwecks Straßenausbaus beschrieben werden. Dazu werden neben einem historischen Ablauf Videos, Zeitungsberichte und Interviews während und nach den Protesten dem Besucher angeboten.

Vorteile: Eine multimediale Informationsvermittlung, eine hohe Informationsbreite und -tiefe kann angeboten werden.

Nachteile:

Standort: Anfang oder Ende einer Ausstellung.

Besonderheiten:


15. Lerneffekt prüfenSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung: In Form eines Quizes kann der Besucher sein Wissen überprü- fen. Dabei können Sach- und Transferfragen gestellt werden. Diese Fragen können nach einem Teil eines Inhaltes einer Computeranwendung oder am Ende der (Teil-) Ausstellung gestellt werden.

Praxisbeispiel: Nach einer Vogelausstellung wird u.a. nach dem Vogel des Jahres gefragt. Bei falscher Antwort wird der richtige Vogel genannt und gezeigt.

Vorteile: Bei einem digitalen Quiz ist eine direkte Auswertung ohne Personaleinsatz möglich.

Nachteile: Eine Frustration des Besuchers ist zu vermeiden. Bei einer falschen Antwort ist die richtige oder der Fundort der Information zu nennen, ggf. ist ein Hyperlink dorthin zu legen.

Standort: In oder am Ende der Ausstellung.

Anforderungen:

Besonderheiten: Eine Verknüpfung mit anderen Zielen ist gut möglich. Bei einer internen Speicherung der Ergebnisse kann eine Effizienzprüfung eingeschränkt erfolgen.


16. Digitale Rückmeldung bietenSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung: Anstatt eines Gästebuchs oder eines Fragebogens kann am Ende einer Ausstellung auch ein Terminal stehen.

Praxisbeispiel: In einem Umweltzentrum kann der Besucher eine digitale Notiz hinterlassen oder einen digitalen Fragebogen ausfüllen. Abends wird dann eine fertige Auswertung des Fragebogens ausgedruckt.

Vorteile: Eine Auswertung ist vereinfacht, da Daten digital vorliegen. Häufig vorkommende Fragen können direkt in eine Anwendung wie 4.i. eingebaut werden.

Nachteile:

Standort: Ausgang.

Anforderungen:

Besonderheiten: Eine Kombination mit anderen Zielen ist möglich. Eine reale oder digitale Tastatur wird benötigt.

Problem: /


17. Auflockernd unterhaltenSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Wieso müssen Computeranwendungen immer ernst sein? Den teilweise bedrückenden und negativen Informationen müssen auch positive Eindrücke entgegengesetzt werden.

17.a. SpielSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung: Nachdem man mit Informationen versorgt wurde, kann ein Spiel zur Entspannung beitragen. Es sollte im Zusammenhang mit der Ausstellung stehen, aber kann ruhig als "Belohnung" einfach nur entspannend sein und kein neues Wissen vermitteln.

Praxisbeispiel: Eine witzige Entdeckungsreise im Stil der Living Books von Brøderbund führt den Besucher als Reisebegleiter eines Wassertropfens auf den Weg zum Meer.

Vorteile: Die digitale Spielform kommt dem Nutzungsverhalten jüngerer Besucher entgegen.

Nachteile: Fluchtmöglichkeit in die digitale Welt widerspricht den Zielen der Umweltbewegung.

Standort: Ende einer Ausstellung.

Besonderheiten:

17.b. Humorvolle Betrachtung des ThemengebietesSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung: Nach der häufig wissenschaftlich-nüchternen Darstellung der Informationen können Cartoons und Karikaturen zum Thema auflockernd wirken.

Praxisbeispiel: Eine Sammlung von verschiedenen Materialien zum Verhältnis Mensch und Tier reicht von Gary Larsons Comic-Bildern über Videos von den Comic-Figuren Duffy Duck und seinem ewigen Jäger Elmar bis hin zu Zeitungkarikaturen. Diese können je nach Vorlieben des Besuchers aufgerufen werden.

Vorteile:

Nachteile: Hohe Qualitätsansprüche an die Videowiedergabe, da der Besucher Fernsehen gewohnt ist.

Standort: Ende einer Ausstellung.

Besonderheiten: Berücksichtigung des Copyrightproblems.

17.c. EntspannungSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung: In einer ruhigen Ecke mit Sitzgelegenheit kann eine Computer- anwendung mit Naturbildern und ruhiger Musik zur Entspannung und Erholung beitragen.

Praxisbeispiel: Eindrücke aus der Umgebung eines Umweltzentrums werden verbunden mit entspannender Musik.

Vorteile:

Nachteile:

Standort: Ende einer Ausstellung, Seitenraum.

Besonderheiten: Hoher Platzbedarf wegen Abgeschlossenheit. Keine Interaktivitätsmöglichkeit einbauen.


18. Wissenschaftliches Arbeiten ermöglichenSeitenanfangInhaltsverzeichnis

18.a. MagazinnutzungSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung: Bei Museen mit umfangreichen Sammlungen und Magazinen wird immer nur ein Teil des Materials in der Ausstellung präsen- tiert. Bei einem digital vorliegendem Katalog können interessante Objekte einfacher gefunden werden. Bei fortschrittlichen Institu- tionen können Datenbanken benutzt werden, die neben Text auch über Abbildungen und digitales Videomaterial verfügen.

Praxisbeispiel: In einem Naturmuseum wurden Expeditionsberichte und altes Videomaterial, welche geschützt in einem Keller liegen, digitalisiert und für Besucher zugänglich gemacht. Das ansonsten unzugängliche Material kann nun gesichtet und verarbeitet werden.

Vorteile: Eine Stichwortsuche ist möglich. Bei Digitalisierung des Materials können Suchen vereinfacht werden und eine Vorbewertung der Relevanz des Materials ist möglich, Vergleiche verschiedener Magazinobjekte können am Monitor gemacht werden.

Nachteile: Eine Digitalisierung ist teuer und anspruchsvoll.

Standort: Bibliothek oder eigener, ruhiger Arbeitsraum.

Anforderungen:

Besonderheiten: Es muß ein Sitzplatz vorhanden sein. Eíne Tastatur, ein Drucker und das Angebot der Speichermöglichkeit auf Diskette müssen vorahnden sein, optional ist die Möglichkeit der e-mail-Versendung einzuplanen. Ggf. sollte ein Internetanschluß benutzbar sein..

18.b. Nutzung digitaler InformationsquellenSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung: Dem wissenschaftlich interessierten Besucher wird ein Zugriff auf CD-ROMs, Datenbanken, Internetinhalte usw. gewährt.

Praxisbeispiel: In einem Umweltzentrum werden Fachdatenbanken zu Literatur, Rechtsprechung und Sachdaten lokal zur Verfügung gestellt.

Vorteile: Eine Computeranwendung ist platzsparend bei vielen Informationen, und teilweise aktueller als eine Bibliothek.

Nachteile: Hoher Verwaltungsaufwand.

Standort: Bibliothek oder eigener, ruhiger Arbeitsraum.

Besonderheiten: Es muß ein Sitzplatz vorhanden sein. Eíne Tastatur, ein Drucker und das Angebot der Speichermöglichkeit auf Diskette müssen vorahnden sein, optional ist die Möglichkeit der e-mail-Versend- ung einzuplanen. Ggf. sollte ein Internetanschluß benutzbar sein.

18.c. Nutzung des neuen WissensSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung: An einer Arbeitsstation kann die in der Ausstellung erhaltene Information aufbereitet, überprüft und vertieft werden.

Praxisbeispiel: In einem Umweltzentrum werden alle Informationen der Ausstellung digital und mit den Originalquellen angeboten. Zusätzlich werden weiterführende Informationen angeboten.

Vorteile: Positiv ist die hohe Informationstiefe. Neu ist die Möglichkeit, die in der Ausstellung erhaltenen Informationen überprüfen und einordnen zu können.

Nachteile: Hoher Verwaltungsaufwand, da die gesamte Ausstellung inhaltlich dokumentiert werden muß.

Standort: Bibliothek oder eigener, ruhiger Arbeitsraum.

Besonderheiten: Es muß ein Sitzplatz vorhanden sein. Eíne Tastatur, ein Drucker und das Angebot der Speichermöglichkeit auf Diskette müssen vorhanden sein, optional ist die Möglichkeit der e-mail-Versendung einzuplanen. Ggf. sollte ein Internetanschluß benutzbar sein.


19. Auf spezielle Zielgruppen eingehenSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung:

Ein Vorteil einer Computeranwendung liegt in der Möglichkeit, sehr unterschiedliche Zielgruppen berücksichtigen zu können. Ich möchte an dieser Stelle auf den Punkt "Zielgruppen"hinweisen, dem zahlreiche Anregungen entnommen werden können.

Praxisbeispiel: Es werden unterschiedlich aufbereitete Information für Kinder und für Erwachsene an einem Terminal angeboten.


20. Computer als ObjektSeitenanfangInhaltsverzeichnis

Beschreibung: Ein Computer kann auch als Objekt in einer Ausstellung stehen.

Praxisbeispiel: In einer Ausstellung zum Thema "Energieverbrauch heute" steht neben der Spül- und Waschmaschine und Stand-By-Musikanla- gen auch ein Computer. In einer Ausstellung "Belastung des Menschen durch seine Umwelt" steht auch ein Computer mit den Problemen Strahlung, Staub, Lärm, Ergonomiefehler usw.


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© Marc Jelitto, 1997, Universität Lüneburg, Magisterarbeit: Umwelt- und naturbezogene Computeranwendungen für Besucher in Museen und Umweltzentren