In der vorliegenden Arbeit habe ich eine Einsatzmöglichkeit des Computers in Museen und Umweltzentren vorgestellt. Dabei handelt es sich um die Nutzung eines Computers durch die Besucher der Ausstellung. Da es sich um ein junges Ausstellungsmedium handelt, sind Informationen darüber nicht weit verbreitet. Daher behandle ich in dieser Arbeit die Computeranwendung.
Nachdem ich im Vorwort das Thema, einige damit verbundenen Fragen, das Ziel dieser Arbeit, die Vorgehensweise und Probleme bei der Verfassung der Magisterarbeit vorgestellt und einen kurzen Überblick über den Inhalt gegeben habe, gehe ich in der Einleitung auf Grundbegriffe dieser Arbeit ein. Zuerst erläutere ich die Wahl des Begriffes "Computeranwendung". Als zweites begründe ich, warum ich den Begriff Multimedia vermeide. Dies geschieht, weil die Definitionen dieses Begriffes einige Einsatzmöglichkeiten aus der Praxis ausschließen. In diesem Zusammenhang zähle ich noch Begriffe wie Point of Information auf, die in der Literatur sinnverwandt zur Computeranwendung eingesetzt werden. Als nächstes grenze ich noch die Begriffe Natur - Umwelt und Museum - Umweltzentrum voneinander ab.
Danach definiere ich im dritten Kapitel die Computeranwendung, welche aus dem Anwendungsprogramm, dem Computer und der Erscheinungsform besteht. Die Erscheinungsform, bestehend aus Ausgabegerät, Eingabegerät und "Verpackung",wird in all seinen Formen beschrieben, bevor ich das Anwendungsprogramm vorstelle. Beim Anwendungsprogramm muß zwischen selbstablaufenden und interaktiven Anwendungen unterschieden werden. Als nächstes beschreibe ich den Aufbau eines Anwendungsprogramms und gehe auf die Bewegungsstrukturen innerhalb des Programms ein. Beides wird von je einer Abbildung begleitet, bei denen die Komplexität der Entwicklung zu erahnen ist. Dann gehe ich kurz auf den Computer ein, der bei der Computeranwendung eine untergeordnete Rolle spielt. Im nächsten Punkt arbeite ich den wichtigsten Unterschied zwischen einer Computeranwendung und herkömmlich verwandten Medien heraus - die Komplexität. Diesen Punkt greife ich im Kapitel Fünf nochmals vertiefend auf. Danach schildere ich noch Möglichkeiten und Vorteile, aber auch Nachteile und Probleme einer Computeranwendung. Dabei stellt u.a. sich heraus, das der Vorteil einer großen Informationstiefe mit dem Nachteil verbunden ist, daß eine langfristige Benutzung der Computeranwendung durch einen Besucher andere Personen ausschließt.
Im vierten Kapitel gehe ich auf den Einsatz der Computeranwendung im Umwelt- und Naturbereich ein. Eine neue Möglichkeit der Besucherlenkung bietet sich durch das Ausstellungsmedium an - Wanderempfehlungen können u.a. abhängig von der Jahreszeit gemacht werden, um den Ansprüchen der Natur gerecht zu werden. Als Nachteile sind erstens die Umweltbelastungen zu nennen, die durch den Computereinsatz verursacht werden, und zweitens, daß es sich bei der Computeranwendung um den Einsatz moderner Technik handelt, was dem Ziel "Naturerlebnis" vieler Umweltzentren entgegensteht. Dann gehe ich ausführlich auf die Ziele einer Computeranwendung im Umwelt- und Naturbereich ein. Es folgt eine Auflistung von zwanzig Zielen, die im Anhang A mit je einem Praxisbeispiel erläutert werden.
Im fünften Kapitel gehe ich auf die Entwicklung einer Computeranwendung ein. Ich schildere die meiner Meinung nach günstigste Verfahrensweise, die Teilauslagerung der Entwicklung einer Computeranwendung zu einer externen Produktionsfirma. Dabei gehe ich auf die vier Phasen Vorplanung, Planung, Entwicklung und Einführung ein, wobei der Schwerpunkt der Beschreibung bei den Aufgaben der Aussteller liegt. Die wichtigsten Aspekte, die ich bei der Beschreibung der Entwicklung erwähnt habe, werden im sechsten Kapitel ausführlicher behandelt. Dabei handelt es sich um die Aufgaben beteiligter Personen, die Einsatzmöglichkeiten und Besonderheiten der unterschiedlichen Hardware (Computer und Ein- / Ausgabegeräte), Faktoren des Bezugsrahmens der Computeranwendung (Standort, Corporate Design), Besonderheiten bei der Erstellung eines Anwendungsprogramms, die Möglichkeit der Interaktivität, welche Medien integriert werden können, was bei der begleitenden Evaluation zu beachten ist und welche Kosten zu erwarten sind. Im siebten Kapitel gehe ich auf die Zielgruppen ein, die wie bei jedem Ausstellungsmedium auch bei der Computeranwendung im Mittelpunkt stehen. Dabei führe ich in einer Tabelle zahlreiche Zielgruppen auf, deren mögliche Auswirkungen auf die Entwicklung ich im darauf folgenden Text beschreibe.
Im achten Kapitel gehe ich auf generelle Problemstellungen ein. Dabei arbeite ich heraus, daß Computeranwendung nicht alle anderen Ausstellungsmedien ersetzen können und sollen. Computeranwendung ist ein neues Ausstellungsmedium und soll ergänzend dann eingesetzt werden, wenn es sinnvoll ist. Auch im Umwelt- und Naturbereich sollten Computeranwendungen eingesetzt werden, wenn damit wichtige Ziele erreicht werden können. Eine grundlegende Entscheidung vor der Entwicklung ist die, ob man die Anwendung ganz oder teilweise entwickelt oder vollständig als externen Auftrag vergibt. Dies hängt von den jeweiligen Bedingungen vor Ort ab. Bei der Entwicklung ist es wichtig, die Möglichkeiten und Grenzen einer Computeranwendung zu kennen.
Nachdem ich in diesem Kapitel die Arbeit zusammengefaßt habe, beende ich die Arbeit im nächsten Kapitel mit einem Schlußwort und dem Hinweis auf mögliche Forschungsaufgaben, die sich aus dieser Arbeit ergeben.