Inhaltsverzeichnis10. Schlußwort

Die neuen Möglichkeiten, wie die Interaktivität oder der Einsatz von Simulationen in einer Computeranwendung, sind häufig mit einem hohen Arbeits-, Kosten- und Zeitaufwand bei der Entwicklung verbunden. Bei der Entwicklung und beim Einsatz einer Computeranwendung sind viele Probleme und Nachteile zu beachten. Trotzdem ist zusammenfassend der Einsatz von Computeranwendungen in Museen und Umweltzentren meiner Meinung nach empfehlenswert. Die neuen Möglichkeiten sind in meinen Augen den hohen Aufwand wert, den ihre Verwirklichung kostet, wenn dabei eine gute Computeranwendung entsteht. Gut ist sie, wenn die Aussteller damit ihr Ziel erreichen und der Besucher seinen Nutzen aus der Computeranwendung ziehen kann. Dazu kommt, daß bei der Entwicklung einer Computeranwendung nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden müssen, sondern ausgewählte Methoden gezielt und optimiert eingesetzt werden können. Probleme und Nachteile sind negative Faktoren bei der Entwicklung von Computeranwendungen, können aber bei ihrer Kenntnis umgangen bzw. vermieden werden.

Die in meinen Augen größten Vorteile beim Einsatz der Computeranwendungen liegen in den Interaktionsmöglichkeiten, die den Besucher vom passiven zum aktiven Rezipienten machen, wie z.B. beim Einsatz von interaktiven Simulationen. Weiterhin bietet sich die Möglichkeit der Berücksichtigung von Randgruppen wie z.B. Analphabeten, die mit diesem Medium den Zugang zu einer neuen Welt erhalten können. Dies kann bei Analphabeten durch die Vermeidung von Schrift oder die Möglichkeit, sich geschriebene Texte vorlesen zu lassen, realisiert werden.

Zum Abschluß will ich auf die Computeranwendung "Tiere in Feld und Flur" im Museum Mensch und Natur in München aufmerksam machen. Bei dieser Computeranwendung führt ein Quiz zu einer genauen Beobachtung der Ausstellungsobjekte in Form von ausgestellten Tierpräparaten. Diese Anwendung wurde während meines Besuchs von Kindern, wie selbstverständlich, stark frequentiert und ausführlich genutzt. Dabei wurde die Anwendung meist zu zweit benutzt, entweder mit einem anderen Kind oder einem Elternteil.

Diese Erinnerung macht mich zuversichtlich, daß sich die Computeranwendung in der Zukunft als ein Ausstellungsmedium neben anderen etablieren wird und in einigen Jahren für Aussteller und Besucher seinen heutigen Stellenwert als "Exot" verlieren wird.

"Bei aller Skepsis gegen das Modewort "Multimedia", bin ich der Meinung, daß gerade im Museumsbereich [ ] die Möglichkeit, Medien computergestützt zu virtuellen Ausstellungsobjekten zusammenzuführen, einen berechtigten, festen Platz einnehmen sollte." (Köhnert 1997, S.16)


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Forschungsthemen

Nach der Ausarbeitung dieser Magisterarbeit sind mehrere Aspekte unbehandelt blieben, die ich gerne weiter untersucht hätte. Dies ist jedoch im Rahmen einer einzelnen Magisterarbeit nicht möglich. Daher würden sich in dem Bereich des "Ausstellungsmediums Computeranwendung" für zukünftige Forschungsarbeiten folgende Themen anbieten:

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© Marc Jelitto, 1997, Universität Lüneburg, Magisterarbeit: Umwelt- und naturbezogene Computeranwendungen für Besucher in Museen und Umweltzentren