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Greenpeace-Computeranwendung

im Sealife-Center Timmendorfer Strand

 

Einbau eines Protokollierungssystem in ein bestehendes Multimedia-System

Ein Projekt der Universität Lüneburg

Mai 1998

 

Durchführung: Marc Jelitto, M.A.

Unterstützung: Volker Hartung

Anregung: Lars Wohlers, M.A.

 

Arbeitsbericht der Evaluation einer Computeranwendung für Besucher im Sealife-Center am Timmendorfer Strand

Material:

Lieferung einer Version auf CD-ROM, die nicht der endgültigen, installierten Version entspricht. Dazu wurde eine einfache Übersichtsskizze mitgeliefert, die für den Einbau von Protokollierungsfunktionen nicht ausreichte.

Vorgehensweise und Arbeitsaufwand:

Umwandlung der gelieferten Version von 4.0 in Director 5.0-Filme, da die 4.0 -Version hier nicht vorhanden. Auf dem Arbeitsrechner (Apple Macintosh) treten keine Probleme auf. Dann wurde die Anwendung analysiert (siehe Faltblatt „Übersicht" im Anhang) und die Übersicht schrittweise erweitert und verbessert. Dazu wurden die Protokollierpunkte ermittelt.

Arbeitsaufwand: ca. 20 h

Da nicht die endgültige Version vorhanden war, wurde der Rechner vom Timmendorfer Strand abgeholt und im RZ der Universität Lüneburg aufgebaut. Der Rechner war total verstaubt und wurde gereinigt. Das CD-ROM-Laufwerk kann nicht zum Laufen gebracht werden, wohl aber nach einiger Zeit das Diskettenlaufwerk. Zum Überspielen der Daten (ca. 80 MB) wird ein ZIP-plus-Drive angeschlossen. Dann wurde die Festplatte überprüft und einige Schäden behoben. Auf der Festplatte befindet sich Dr. Watson, ein Programm welches fehlerhaftes Verhalten der laufenden Programme aufweisen soll. Die erzeugte Protokolldatei ist über 600 MB groß und wächst weiter, ist allerdings noch nicht störend (in einem Jahr kann die Festplatte allerdings gefüllt sein).

Arbeitsaufwand: ca. 8 h

Die Director Filme wurden auf die Version 5.0 aktualisiert, die Protokollfunktionen eingebaut und am Mac getestet. Dann wurde das Protokollierungssystem auch auf dem Originalrechner getestet. Die Ergebnisse werden als Directorfilm auf der Festplatte gespeichert, sobald das Programm per verborgener Taste verlassen wird.

Arbeitsaufwand: ca. 14 h

Der Rechner wurde dann wieder vor Ort installiert. Da auftauchende Probleme (s.u.) die Grundfunktion nicht beeinträchtigen, wurde die Testversion freigegeben.

Nach 2 Monaten wurden die Protokolldaten abgeholt und die alte Version soll wieder benutzt werden.

In Filemaker (Mac-Version) wurde eine Datenbank zur Auswertung der Daten entwickelt.

Arbeitsaufwand: ca. 6 h

Die Daten wurden ausgewertet und analysiert (Ergebnisse s.u.).

Arbeitsaufwand: ca. 8 h

Abschlußbericht und Mappe erstellt:

Arbeitsaufwand: ca. 4 h

4 Fahrten Lüneburg - Timmendorfer Strand: Fahrtkosten + je ca. 6 Stunden Zeitaufwand

 

Auftauchende Probleme:

Manche Programmiertricks waren unbekannt und führten zu Problemen.

Da nur 5 Tage zur Implementierung zur Verfügung standen, wurde auf einen ausführlichen Test auf dem Zielrechner verzichtet. Beim Test vor Ort tauchten einige Probleme auf: Videos liefen mit Zwischenbild, die Fleisch-Animation war zu schnell, Abspieltasten bereiteten Probleme und eine Taste war teilweise falsch belegt.

Inzwischen sind einige Probleme behoben, andere noch nicht.

Director 5.0 bietet im Gegensatz zu 6.0 keine Exportmöglichkeit als Text, der Export der erhobenen Daten in einem Directorfilm erschwert die Auswertung.

Rechner wurde bisher per Zeituhr ein- und ausgeschaltet.

 

Material der Protokollierung:

Meßzeitraum: 25.2.98 - 28.4.98, insgesamt 63 Tage

Es wurden 57 Directorfilme mit Daten gespeichert. Die Datensätze wurden in eine Filemaker-Datenbank importiert (siehe Ausdruck im Anhang). Dort wurden 7 Datensätze ohne Dateninhalt gelöscht (vermutlich wurde der Rechner per Hand ausgeschaltet, gestartet und dann erst die Anwendung ordentlich per verborgene Taste verlassen) und der Datensatz vom 27.2 gelöscht, da nur ein kurzer Zeitraum protokolliert wurde (möglicherweise Stromausfall).

Übrig bleiben 49 auswertbare Datensätze.

Beispielsatz (Bild)

Auswertung der Daten:

Die angegebene Mindestpersonenzahl ist mit Sicherheit geringer als die reale Nutzerzahl, da sich häufig Personen bei der Benutzung direkt abwechseln und dies nicht nachweisbar ist. Die Zahl für den Aufruf der Kampagne_Informationen könnte ein guter Mindestnutzerwert sein. Dies müßte aber mit einer Beobachtung vor Ort abgeglichen werden.

 

Mögliche Mindestnutzerzahlen:

Laut den Zahlen scheint das Regalbrett mit seinen Informationen interessanter als die Fischtheke zu sein.

Die Informationstiefe an der Fischtheke wird selten ausgenutzt (Ergebniswerte zwischen 0 und 3 sind die Regel).

Die Osterferien schlagen sich in den höheren Nutzerzahlen nieder.

 

Probleme der Protokollierung:

„Zweite Beifangseite" zeigt zu geringe Werte (vermutlich wird nur Rückweg gemessen, nicht immer 0, aber geringer Wert)

„Aufruf Credits" und „Vierte Creditsseite" weist eine Diskrepanz auf.

 

Empfehlungen für die Sealife-Protokollierung:

Protokollsystem mit Personenbeobachtung vor Ort abgleichen und kontrollieren.

Auswertung sollte weiter automatisiert werden (Ermittlung Gesamtanzahl über den gesamten Beobachtungszeitraum, Tagesminimum, Tagesmaximum, Tagesmittelwert).

Eine automatische Sicherung zu einem bestimmten Zeitpunkt verhindert eine fehlerhafte Bedienung durch das Personal. Probleme könnte es dabei durch die eingebaute Computeruhr geben. Wichtig ist die Abstimmung mit der Zeituhr an der Steckdose.

Automatischer Eintrag und Auswertungsmöglichkeit für Wochentag einbauen.

Aufruf Auswahl.dir sollte protokolliert werden.

Nutzungsdauer nach Aufruf wäre interessant.

 

Empfehlungen für andere Protokollierungen:

Der Einbau eines Protokollierungssystems sollte entweder bei der Entwicklung einer Computeranwendung vorgenommen werden oder von der Firma, welche das Programm entwickelt hat. Grund ist der hohe Analyse-Aufwand, der bei einem nachträglichen Einbau betrieben werden muß (hier ca. 20 Stunden). Dabei werden nicht alle Details erkannt, Programmiertricks erschweren eine nachträgliche, gute Installation und erhöhen die Anfälligkeit gegen Fehler.

 

Wichtig ist es, vor dem Start des Evaluierungsvorhabens die Ziele genau zu definieren:

Was soll herausgefunden werden?

Was soll mit den Ergebnissen gemacht werden?

Wie vertrauenswürdig / sinnvoll sind erhobene Werte?